Drittklässler tauschen das Klassenzimmer mit dem Wald
Marklkofen/Frontenhausen. (ez) In den dritten Klassen nimmt das Thema Wald und Bäume einen großen Part im Unterricht ein. Verschiedene Bäume haben die Schüler bereits kennengelernt, sich mit deren Blätter, Nadeln und Früchten beschäftigt und auch anhand verschiedener Merkmale die Bestimmung vorgenommen. Unterschiede von Laub- und Nadelbäumen, die verschiedenen Waldarten und besonders auch die Aufgaben des Waldes wurden thematisiert. Ob Sauerstoff- oder Baustofflieferant, ob Freizeitmöglichkeiten oder die Aufgabe des Reinigens von Wasser oder eben der Lebensraum Wald an sich – eine große Vielfalt tat sich hier auf. Nun wartete ein besonderes Highlight auf die Drittklässler aus den Grundschulden Marklkofen und Frontenhausen. Mit dem Bus ging es in einen nahegelegenen Wald in der Nähe von Poxau. Auf lebendige Art und Weise und vor allem mitten im Wald wurde das Thema aufgefrischt. Verschiedene Äste und Zweige fühlen und den Unterschied von Tanne und Fichte spüren, das war Programmteil eins. „Fichte sticht, Tanne nicht“, war der Merksatz, der schnell zu hören war und sich bestätigte. Doch auch weitere Baumarten, wie Kiefer oder Lärche wurden erklärt. Hauptaufgabe war es jedoch, dass die Kinder selber einen Baum pflanzen sollten. Weißtannen hatte die Waldbesitzerin hierzu zur Verfügung gestellt und auch ein passender Platz war schnell gefunden. Jedes Kind durfte also seine eigene Tanne setzen. Die richtige Pflanztiefe, der richtige Standort und vieles weitere wurde von einem Fachmann im Detail erläutert. Bevor die Bäumchen angegossen wurden, erhielten sie noch einen Verbissschutz verpasst. Und damit jedes Kind zu seinem Bäumchen einen Bezug herstellen kann, durften sie jeweils ein kleines Holzschild umhängen, wo der Name des „Pflanzers“ vermerkt war. Rektorin Brigitte Reubel lobte die Aktion, die erstmals stattfand und hoffte darauf, dass es noch viele weitere dieser Aktionen gebe. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass die Kinder sensibilisiert werden für die Natur und eine Möglichkeit erhalten, das ökologisches Bewusstsein zu stärken. Raus aus dem Klassenzimmer und rein in das Klassenzimmer „Natur“ war also an diesem Tag das Motto. Zusätzlich waren noch Informationen rund um die Vogelwelt aufgebaut, so dass die Kinder auch den Bezug zum Lebensraum Wald herstellen konnten. Die Klasse 3a mit Maria Ederer, 3b mit Elena Mühlbauer und 3c mit Lisa Bauer waren nicht alleine in den Wald gekommen. Bürgermeister Dr. Franz Gassner lobte diese Aktion und hofft darauf, dass es Anklang findet und noch mehr Waldbesitzer ihre Pforten dafür öffnen. Dem schloss sich Bürgermeister Peter Rauscher an, der das „raus in den Wald“ als Pflicht für jedes Kind bezeichnete. Oftmals fehle beim Nachwuchs der direkte Bezug zur Natur, dabei sei es so wichtig, um ein Verständnis für den Wert dafür zu entwickeln.
Quelle: Dingolfinger Anzeiger